In der Globalisierungsdebatte herrscht die weit verbreitete Verwirrung vor, dass führende Politiker wie Putin und Trump das Lager der „Guten” repräsentieren, die sich der Neuen Weltordnung widersetzen würden. Im Falle Putins wird diese Legende insbesondere durch den „Mythos der Multipolarität” in Verbindung mit der Verherrlichung des informellen BRICS+-Konglomerates genährt, welches angeblich eine Alternative zu der auf Amerika zentrierten „Unipolarität” darstellt. Globalisierungskritische Kreise bewundern den russischen Präsidenten auch für seine Ablehnung der LGBT-Agenda und sein Eintreten für die traditionelle Familie. Die gleiche Welle der Bewunderung schwappt auch auf Trump über, der nach seiner Wiedereinsetzung ins Weiße Haus mit seinen Entscheidungen gezeigt hat, dass er an dieser Linie festhält.
Wir werden hier nicht die wohlbekannte Idee aufgreifen, dass die jeweiligen Staats- und Regierungschefs völlig der globalistischen Agenda der Technokratie und des Transhumanismus untergeordnet sind, die in der UN-Agenda 2030, der Vierten Industriellen Revolution und dem von Klaus Schwab/WEF bezeichneten Great Reset niedergelegt ist. Wir werden auch nicht die völlig zutreffende These wiederholen, dass sowohl Putin durch die BRICS als auch Trump durch seine Annexionspläne gegenüber Kanada, Mexiko und Grönland vollkommen im Einklang mit der Strategie stehen, die der Club of Rome bereits 1974 mit den zehn globalen Makroregionen ausgearbeitet hat. Diese erscheinen als mit der biblischen Prophezeiung vollkommen vereinbar. Wie Bruder Nathanael Kapner aus den USA auf seinem Telegramm-Kanal (@Brother_Nathanael) unter Bezugnahme auf die Offenbarung des Johannes erwähnt: „Das multipolare 10-Reiche-Bestien-System ist im Kommen”.
Offenbarung, Kapitel 17:
“Und die zehn Hörner, die du gesehen hast, sind zehn Könige, die noch keine königliche Macht empfangen haben, aber sie sollen für eine Stunde zusammen mit dem Tier Macht als Könige empfangen. Sie sind einmütig und übergeben ihre Macht und Gewalt dem Tier. Sie werden mit dem Lamm Krieg führen, und das Lamm wird sie besiegen, denn es ist der Herr aller Herren und der König aller Könige, und die mit ihm sind, sind berufen und auserwählt und treu.
Aber bis zum Sieg des Lammes werden wir noch die Täuschungen des „Fürsten dieser Welt” ertragen müssen, welche uns, siehe da, live im Fernsehen vorgeführt werden. Aber wir haben unsere geistige Sehkraft verloren und sind nicht mehr in der Lage, die mystische Bedeutung der politischen Tricks zu begreifen.
Wir werden uns nur auf den Ursprung des Festhaltens an den „traditionellen Werten” beziehen, das die beiden Präsidenten Trump und Putin zur unendlichen Freude derjenigen, die noch in der Vorstellung der Normalität schwelgen, an den Tag legen. Zu diesem Zweck werden wir uns dem im September 2024 erschienenen Buch des bemerkenswerten französischen Autors Pierre Hillard „Comprendre l'empire Loubavitch: Une dynastie royale et missionnaire” („Das Lubawitsch-Reich verstehen: Eine königliche und missionarische Dynastie”) zuwenden. Dieses bahnbrechende Werk zeichnet anhand zahlreicher Dokumente den historischen Werdegang der chassidischen jüdischen Sekte „Chabad Lubawitsch” nach, die im Laufe der Geschichte nicht nur in Russland und den USA, sondern auch weltweit enormen politischen und wirtschaftlichen Einfluss gewinnen konnte.

Der Autor weist darauf hin, dass der Talmud und die Kabbala die wichtigsten spirituellen Quellen dieser jüdischen Sekte sind. Er erwähnt auch die dritte lehrmäßige Komponente dieses Ablegers des chassidischen Judentums, nämlich den Noahidismus. Pierre Hillard schreibt:
„Diese Religion muss das Leben der Nicht-Juden oder Gojim regeln. Nach Ansicht der rabbinischen Welt sind die Gesetze Noahs, die der gesamten Menschheit zugeschrieben werden, von denen zu unterscheiden, die dem jüdischen Volk am Berg Sinai durch Moses zugeschrieben wurden.” Diese Grundsätze sind in den sieben universellen Gesetzen kodifiziert, die Nicht-Juden einhalten müssen, um zu den „Gerechten unter den Heiden” gezählt zu werden. Und das vierte Gesetz betrifft auch die „Einhaltung der Heiligkeit der Ehe”. Diese Gesetze sind im Allgemeinen die Grundlage aller Moralvorstellungen der Weltreligionen, sagt Pierre Hillard. Aber sie passen nicht zum Christentum, denn sie erkennen weder Jesus Christus als Sohn Gottes und Erlöser der Welt an, noch die Menschwerdung, die Auferstehung oder die Heilige Dreifaltigkeit.
Genau unter diesem Blickwinkel ist die Ausrichtung Putins und Trumps, die beide völlig von der Krake der Chabad-Sekte versklavt, sind auf „traditionelle Werte” zu sehen. Sehen Sie zum Beispiel, wie sich beide „Anti-System-Führer” zur Klagemauer in Jerusalem führen lassen, sich mit Kippa auf dem Kopf schmücken und dazu gebracht werden, am jüdischen Feiertag Chanukka die Menora anzuzünden. Auch hier handelt es sich nicht um zweitrangige oder unwichtige Gesten, sondern um eine offene Abkehr vom christlichen Glauben.
Tatsächlich hat Putin, der eine seltsame Mischung aus homo sovieticus und einem Liberalen ist, während seiner gesamten Laufbahn stets eine Art sirupartiger Ökumene an den Tag gelegt, die sich in theatralischen Auftritten bei orthodoxen Gottesdiensten zeigt. Und Putins Geste, den Koran am 21. August 2024 in Anwesenheit des tschetschenischen Führers Ramsan Kadyrow und eines Anführers des islamischen Kultes[1] zu küssen, macht alle Illusionen zunichte, dass der ewige Kremlchef ein praktizierender orthodoxer Christ ist.

Bezüglich Trumps religiöser Identität sei nur an die jüngste Zeremonie zur Amtseinführung erinnert. Zum ersten Mal in der Geschichte der USA hat Trump den Amtseid abgelegt, ohne die Hand auf die Bibel zu legen[2]. Und auch die Trauerkleidung von First Lady Melania, die ihr Gesicht mit einem schwarzen Hut verdeckt, muss bei diesem düsteren Ritual eine besondere Bedeutung gehabt haben.

Daher sollte der augenscheinlich religiös omnivore Charakter, den die beiden siamesischen Brüder in ihrem Gehorsam gegenüber den Chabad-Lubawitsch-Netzwerken an den Tag legen, indem sie sich wie im Fall des Großen Architekten des Universums in der freimaurerischen Doktrin oder der Inschrift auf dem amerikanischen Dollar „In God We Trust”, auf eine Art abstrakten Gott berufen, eine Warnung für die Gläubigen sein. Doch ebenso wie die heutigen „Souveränisten” und Nationalisten oft nur zum Schein Christen sind, fehlt es ihnen an geistlicher Unterscheidungskraft. Und das führt zu Täuschung und Götzendienst sowie zum Bejubeln falscher Retter wie Trump und Putin, die an dem selben Zug antichristlicher und damit menschenfeindlicher Kräfte angehängt sind.
Dixi.