Ein Krieg, der keiner sein darf
Die Tatsache, dass Russland sich in einem Krieg befindet, ist der ganzen Welt bewusst ― nur nicht der russischen Staatsführung. Im vierten Jahr der großen kriegerischen Auseinandersetzung mit der vom Westen sekundierten Ukraine negiert der Kreml immer noch diese offenkundige Tatsache. Die militärischen Feindseligkeiten, die bereits mindestens Hunderttausende von Opfern auf beiden Seiten, riesige Zerstörungen und über zehn Millionen Flüchtlinge aus der Ukraine verursacht haben, werden rituell wie falsch als „Militärische Sonderoperation” bezeichnet. Das bezeichnet eine begrenzte Polizeiaktion zur Vernichtung einer kleinen Gruppe von Rebellen.
Die Terrorakte des Kiewer Regimes auf dem Territorium Russlands haben in den letzten drei Jahren nicht einen Moment lang aufgehört. Massive und permanente Brände von Treibstoffdepots, die Ermordung von Zivilisten und Generälen, Drohnenangriffe auf weit von der Frontlinie entfernte Gebiete, die Zerstörung von Eisenbahnknotenpunkten finden ununterbrochen statt. Und nun, am Vorabend der neuen Verhandlungsrunde in Istanbul, gibt es neue Explosionen an einigen strategischen Punkten der Eisenbahn und den spektakulären Drohnenangriff auf einen Militärflugplatz in Irkutsk.
Die offizielle Propaganda in Moskau treibt ihr Unwesen und verunglimpft wie üblich die ukrainische Seite, die sie hartnäckig „Bandera-Terroristen” und vor allem „Faschisten” und „Nazis” nennt. Tatsächlich ist das Regime in Kiew aber eine Judäokratie par excellence, und das schon seit vielen Jahren. Alle Schlüsselpositionen in der Regierung vor der jetzigen waren bereits - rein zufällig! - von Vertretern dieser hervorgehobenen Minderheit in der Ukraine besetzt. Für die Putin-Administration und ihre Presselakaien wäre es jedoch „politisch unkorrekt”, Begriffe wie „Zionisten” zu verwenden, da dies die in der Moskauer Staatsverwaltung so einflussreichen Netzwerke verärgern könnte.
Einige sterben an der Front, andere vergnügen sich
Anstatt die gesamte Gesellschaft durch die Ausrufung des Kriegszustands zu mobilisieren, eine weitere halbe Million junger Russen in die Armee zu rekrutieren und die Wirtschaft auf Kriegsproduktion umzustellen, simulieren die senilen Führer des Kremls weiterhin eine unerschütterliche Ruhe. Was die patriotischen Kreise in Russland besonders empört, ist die Tatsache, dass das Land vor dem Hintergrund einer riesigen Tragödie weiterlebt, als ob nichts geschehen wäre. Unterhaltungsveranstaltungen, Konzerte, Aufführungen, Sport, Zirkus, Unterhaltungsshows in den offiziellen Fernsehsendern versuchen hartnäckig, die Bevölkerung von der katastrophalen Realität abzulenken. Während an allen Kreuzungen auf den Straßen der russischen Städte kriegsversehrte junge Männer anzutreffen sind, geht die Zerstreuung als Instrument zur Betäubung des kollektiven Geistes weiter. Während die einen ihr Blut an der Front vergießen, bereiten sich andere auf die Sommersaison vor, indem sie die exotischsten Reiseziele wählen.
Zwei Kategorien von Soldaten: Geiseln des Regimes in Kiew und Söldner des Regimes in Moskau
Während das zionistische Regime in Kiew weiterhin auf den Straßen aller Städte des Landes auf kriminelle Weise Jagd auf junge Menschen macht und sie zwangsweise in die Armee einberuft, zieht es das Regime in Moskau vor, ausschließlich Söldner an die Front zu schicken, die von der offiziellen Propaganda jedoch als „Freiwillige” bezeichnet werden. Natürlich gibt es unter denen, die auf der Seite Russlands kämpfen, genügend Männer, die von patriotischen Gefühlen geleitet werden. Aber das gesamte militärische Kontingent, das in Kampfhandlungen verwickelt ist, hat streng vertragliche und implizit finanzielle Beziehungen zum Verteidigungsministerium. Und wer bereit ist, für Geld zu sterben, ist immer ein Söldner.
Im heutigen Russland ist allgemein bekannt, dass eine beeindruckende Zahl derjenigen, die an die Front gehen, junge Leute aus der Provinz sind, die durch die Fernsehwerbung angelockt werden, die ihnen beträchtliche Honorare für die Teilnahme an militärischen Kämpfen verspricht. Das finanzielle Belohnungspaket ist sogar noch großzügiger, wenn ein Kämpfer verletzt oder getötet wird. Einer der abscheulichsten Aspekte dieses brudermörderischen Gemetzels ist übrigens in den alternativen Medien in Russland bereits weithin bekannt. Eine große Gruppe von Frauen schafft es, mehrmals im Jahr an der Front stehende Männer zu heiraten. Aufgrund der recht hohen Sterblichkeitsrate haben sie daher mehrmals die Möglichkeit, die entsprechenden Entschädigungszahlungen zu erhalten.
Die korrekte Bezeichnung für diejenigen, die von der russischen Seite vertraglich und gegen Bezahlung angeworben werden, lautet, angesichts des rechtlichen Status, daher Söldner. Dieser Begriff ist nicht zwangsläufig negativ besetzt, er spiegelt lediglich die objektive Realität wider.
Es hat einen einfachen Grund, wieso Russland nicht bereit ist, die reguläre Armee in einem Krieg einzusetzen und Hunderttausende oder gar eine Million Menschen zu mobilisieren, um den Kriegszustand auszurufen. Solche Maßnahmen würden die Popularität des ewigen Führers Putin brechen und zu massiver Unzufriedenheit im Lande führen. Obwohl diese Maßnahmen zu einem eindeutigen und entscheidenden Sieg hätten führen können. Aber die alten Kremlführer sind nicht mehr in der Lage, große patriotische Entscheidungen zu treffen.
Diese Kohorte aus der ehemaligen sowjetischen Nomenklatura, die mit den mafiösen Netzwerken der Oligarchen verschmolzen ist, kann den Zustand der Unbeweglichkeit und die Besessenheit, die eigenen Privilegien aufrechtzuerhalten, nicht überwinden. Ihr Ziel ist der lebenslange Status-quo. Das heißt, die Dinge sollen für immer so bleiben, wie sie sind. Und genau so hat der Feind sie perfekt berechnet. Der Mangel an Dynamik und Mut zum Handeln führt zur Ausweitung des bewaffneten Konflikts, der objektiv zur wirtschaftlichen Schwächung Russlands und zur Erschütterung des Vertrauens der Bevölkerung gegenüber dem Regime führen wird. Das kann schon morgen oder irgendwann passieren. Bis dahin wird der ewig junge Putin weiterhin seine Rolle als starker und unangefochtener Anführer der geopolitischen Spiele spielen.
Wiederholte Verhandlungen vor dem Hintergrund eines routinemäßigen Krieges
Morgen, am 2. Juni, findet in Istanbul eine neue Runde der russisch-ukrainischen Verhandlungen statt. Und am Vorabend dieser Verhandlungen hat das Kiewer Regime seine terroristischen Aktionen auf russischem Territorium intensiviert. Dies führt zu Schreien, Klagen und hysterischen Protesten in Moskau. Auch Beschwerden bei der UNO und anderen internationalen Organisationen werden folgen. Was für ein erbärmlicher Anblick! Was für eine Heuchelei! War es nicht absehbar gewesen, dass die militärische Intervention Russlands in der Ukraine eine ausgedehnte und ununterbrochene Operation zur Destabilisierung Russlands durch die verschiedensten und grausamsten Terrorakte nach sich ziehen würde? Und je mehr sich dieser Krieg ausweitet, desto schlimmer werden die Folgen dieser Aktionen. Es wird wahrscheinlich zu Explosionen an einer Reihe strategischer Ziele wie Kernkraftwerken, Staudämmen von Wasserkraftwerken, in U-Bahnen und anderen öffentlichen Ballungsräumen kommen. In dieser Hinsicht können sich Terroranschläge wie der auf die Moskauer Crocus City Hall am 22. März 2024 jederzeit wiederholen.
Seit mehr als drei Jahren ist es dem Regime in Kiew und seinen externen Gönnern gelungen, die Reaktionen der Kremlverwaltung bei zahlreichen Gelegenheiten zu prüfen. Dabei wurde deutlich, dass die russische Seite nicht reagiert. Auf jeden größeren terroristischen Akt folgte eine Lawine steriler Erklärungen russischer Beamter und ihrer Propagandisten. Wir wollen damit nicht sagen, dass symmetrische Aktionen willkommen sind, ganz im Gegenteil. Das Tragischste an dieser enorm schweren Situation ist, dass die russische Seite zunehmend eine geradezu gruselige Taktik anwendet, indem sie massive Raketenangriffe auf Städte und damit auf die friedliche Bevölkerung der Ukraine durchführen. Und die Tatsache, dass die offizielle Darstellung diese Bombardierungen als ausschließlich auf militärische Ziele gerichtet darstellt, schmälert nicht die Zahl der unschuldigen Opfer dieses Gemetzels.
Es ist geradezu schockierend, die täglichen Pressemitteilungen des russischen Verteidigungsministeriums zu verfolgen, das sich auf allen Propagandakanälen damit brüstet, mehr als ein paar tausend „Nazis, Faschisten und Banderisten” liquidiert zu haben. Tatsächlich handelt es sich bei denjenigen, die ukrainische Uniformen tragen, mehrheitlich um junge Menschen, die gewaltsam von der Straße und aus ihren Häusern geholt und in den Tod geschickt wurden. Aber diejenigen, die den Krieg auf beiden Seiten planen und koordinieren, brauchen so viele Menschenopfer wie möglich. Das Schlachthaus des Brudermordes läuft daher auf Hochtouren.
Die wahren Ziele des Bruderkriegs
Der Plan ist multidimensional:
- Ermordung möglichst vieler orthodoxer Slawen, um die Ukraine zu entvölkern und eine unheilbare demografische Katastrophe herbeizuführen.
- Politische Destabilisierung und wirtschaftliche Schwächung Russlands, um einen Regimewechsel herbeizuführen und dieses Land territorial zu zerschlagen.
- Und der verschwörerischste und verräterischste Aspekt dieses aus dem Hintergrund gelenkten Krieges ist die Schaffung eines neuen Israel in der Südukraine.
Letzteres scheint wirklich unglaublich, aber die Zeit wird zeigen, ob die Dinge so sind oder nicht.
Aber eines ist absolut sicher: Mehr als drei Jahre nach Beginn dieses Krieges ist es offensichtlich, dass die Regierung Putin in eine geopolitische Falle getappt ist. Die optimale Lösung für Russland war ein Blitzkrieg, d.h. eine schnelle und siegreiche Militäroperation gewesen. Genau das versprach dieser Konflikt zu werden, als die Russen vor den Toren Kiews ankamen. Aber im entscheidenden Augenblick traf Roman Abramowitsch mit Botschaften aus der Londoner City für Putin in Moskau ein, und alles rollte seitdem auf die heutige Katastrophe zu. Selbst in dem Falle, dass Russland die Gebiete vollständig unter seine Kontrolle bringt, wird Kiew territoriale Zugeständnisse nur im Falle einer bedingungslosen Kapitulation nach der totalen militärischen Niederlage machen.
Politisch-militärische Errungenschaften, die es in der Geschichte noch nie gegeben hat
Die Optimisten und Anhänger der Putin-Administration lobten die Verhandlungsführer unter der Leitung der schwächsten und bedauernswertesten Persönlichkeit des russischen öffentlichen Lebens, Wladimir Medinskij, dafür, dass sie der ukrainischen Seite in der ersten Verhandlungsrunde einige ultrapatriotische Forderungen gestellt hätten. Ich beziehe mich auf die Tatsache, dass die russische Delegation die Ukraine unter anderem aufforderte, ihr Militär aus den vier Regionen Donezk, Luhansk, Saporoshje und Kherson abzuziehen, die Moskau am 30. September 2022 als Teile der Russischen Föderation ausgerufen hatte. Die tragikomische Situation in diesen Gebieten ist in der Tat beispiellos in der Geschichte der Menschheit. Und dies ist der Grund dafür: In der Regel annektiert ein militärisch starker Staat, der einen erfolgreichen Einmarsch in einen anderen Staat unternimmt, die von ihm eroberten Gebiete. In diesem Fall wurde jedoch weder zum Zeitpunkt der Proklamation dieser Regionen als russische Territorien noch zum jetzigen Zeitpunkt eine der vier Regionen vollständig vom russischen Militär kontrolliert.
Russland ist überrascht, Feinde zu haben
Die Lieferung von immer größeren Mengen hochentwickelter Waffen durch westliche Länder an das Regime in Kiew sowie die Bereitschaft einiger europäischer Länder, ihre Truppen in die Ukraine zu entsenden, besorgt eine wachsende Zahl von Menschen. Solche Aktionen sind natürlich empörend. Aber Russland hat nun einmal Feinde. Die irrsinnigen Drohungen von Clowns wie Dimitri Medwedew sowie anderen Propagandisten, Moskau sei bereit, Atomwaffen gegen europäische Hauptstädte einzusetzen, können nur Naive beeindrucken. Als ob sie nicht wüssten, dass Länder wie Frankreich oder Großbritannien in der Lage sind, umgehend zu reagieren. Mittlerweile zeigt sogar Freund Trump Anzeichen von Verärgerung und haftet Putin ein paar unschöne Ausdrücke an. Allein das Auftreten von Trump als Hauptfriedensstifter offenbart die Schwäche Russlands, zeigt die Unfähigkeit dieses Landes, einen militärischen Sieg auf dem Schlachtfeld zu erringen. Dass es dem russischen Militär gelingt, einige ländliche Ortschaften zu erobern, zeugt nicht von großen strategischen Erfolgen.
Darüber hinaus kann der von der Kreml-Propaganda in solchen Fällen verwendete Begriff „Befreiung” nur insoweit akzeptiert werden, als die betreffenden Ortschaften vollständig entvölkert sind. Das liegt daran, dass die Artillerie in der Regel vor dem Vormarsch der Infanterie alles Lebendige in diesem Gebiet vernichtet. In Videos weht die russische Flagge über den Ruinen dieser ehemaligen Ortschaften. Die Szenen erinnern frappierend an die schrecklichen Bilder aus dem Gaza-Streifen.
Wenn zwei Seiten verhandeln, gewinnt die Dritte
Doch was können wir von den Verhandlungen am 2. Juni erwarten? Ich persönlich sehe nicht, dass etwas eintritt, was diesen Krieg im Anschluss an solche Verhandlungen beenden könnte. Diejenigen, die sagen, dass der Krieg erst dann zu Ende ist, wenn die eine Seite sich als Besiegte und die andere als Gewinnerin sieht, haben irgendwie Recht. Sie gehen von den klassischen Analogien aus. Aber hier liegen die Dinge anders.
In Wirklichkeit darf keine Seite gewinnen oder kapitulieren. Die Organisatoren dieses Krieges wollen, dass er so lange wie möglich andauert und beide Seiten gleichermaßen erschöpft. Dieser Krieg macht sowohl die Ukraine als auch Russland zu Verlierern, ganz gleich, wen die Schiedsrichter und Regisseure dieses blutigen Spektakels zu Siegern erklären werden. Wie in den ersten beiden Weltkriegen wird die kabbalistische Elite der Bankster der Gewinner sein.